Sizilien-Fotoreise

Die Vorbereitungsphase

Mitte Oktober – der Flug nach Sizilien ab Frankfurt ist gebucht – und die Aufregung und Vorfreude steigt. Spannend bleibt es bis zum Abflug, denn wegen Corona kann sich ständig etwas ändern. Zum Glück klappt alles, ich komme gut auf der Insel an – und ihr bekommt hier einige Einblicke in diese Reise.
Da mein Schatz in der Zweigstelle seines Arbeitgebers in Frankfurt einen Termin hatte, fuhren wir am 2.11. gemeinsam hoch und übernachteten im MotelOne in der Nähe vom Flughafen.

Tag 1: Mittwoch, der 3. November 2021, Anreisetag

Früh morgens gab es noch ein Frühstück, dann war ich der einzige Gast im Shuttle-Bus vom Hotel zum Flughafen. Der Check-In ging sehr zügig und problemlos, auch mit dem Flug passte alles und ich kam im Sonnenschein auf Sizilien an!
Ulla holte mich und einen anderen Teilnehmer vom Flughafen ab, es ging direkt zu unserer tollen Unterkunft bei Milo in den Bergen unterhalb vom Ätna.
Nach dem Einchecken (ich bekam ein sehr tolles Zimmer!) fuhren wir noch runter ans Meer nach Taormina – endlich mal wieder Meerkontakt! Wir machten einige Langzeitbelichtungen am Strand, bevor es zum leckeren Essen wieder zurück ging.

Tag 2: Donnerstag, der 4November 2021, unser Tag am Ätna

Der Tag startete mit einem tollen und leckeren Frühstück, das unsere Gastgeber Carmen und Giovanni (B&B La Dimora dell‘ Etna) vorbereitet hatten.
Leider war es in der Früh aber ziemlich nebelig. Trotzdem starteten wir zu unserer Tour Richtung Ätna.
Und plötzlich kamen wir aus dem Nebel und hatten den ersten Blick auf den Vulkan! Natürlich blieb Ulla sofort stehen, wir sprangen aus dem Bus und machten die ersten Aufnahmen.
Nach einem weiterem Stopp mit Blick zur Küste kamen wir an der Bergbahn zum Ätna an. Kurz noch ein Kaffee, dann die Tickets gekauft und los ging es.
Zwei Mal musste die Bahn wegen dem Wind stehen bleiben, dann waren wir oben und es konnte zu unserer Wanderung losgehen.
Eine faszinierende Landschaft, im Hintergrund immer wieder die kleineren Ascheausbrüche des Ätna. Sehr viel Wind gab es auch hier oben. Aber es war einfach grandios. Auf dem Rückweg erlebten wir noch einen wunderbaren Sonnenuntergang über den „Feenkaminen“, bevor es im Dunkeln zu den Fahrzeugen ging und wir uns auf den Rückweg machten.

Tag 3: Freitag, der 5. November 2021, im Birkenwald

An diesem Tag sah das Wetter zuerst etwas besser aus. Wir fuhren Richtung Norden zu unserem ersten Ziel für heute: einer „Eisgrotte“ im herbstlichen Birkenwald. Von Ulla, die bei dieser Reise auch unsere „Reiseleitung“ war, bekamen wir natürlich spannende Infos zu den Vulkanhöhlen, die früher als „Kühlschränke“ genutzt wurden.
Kurz drauf ging es weiter zu unserem nächsten Fotospot bei Linguaglossa. Der Lavastrom hier ist noch relativ „neu“. Und die dunkle Lava mit den bunten Herbstbäumen gab tolle Motive ab. Dort erwischte uns leider aber auch ein kurzer Regenschauer, den ein Teil von uns mit einer kleinen Kaffeepause überbrückte.
Nachdem wir trotz Regen und dicken Wolken noch einiges fotografieren konnten fuhren wir weiter in ein schönes Gebiet unterhalb des Vulkans. Dort wanderten wir durch die wunderbare Vulkanlandschaft bis zum Kraterrand des Monti Sartorius. Oben war es sehr windig, das Licht wurde immer weniger und so ging es bald zurück zum Bus. Wir machten noch ein paar Lightpaintings mit den Birken (danke an Jule für deinen tollen Einsatz als „Lichtmalerin“!), dann wartete wieder ein sehr leckeres Abendessen auf uns.

Tag 4: Samstag, der 6. November 2021, Richtung Stromboli

Jetzt hieß es Abschied nehmen von unseren tollen Gastgebern in Milo. Nachdem das Gepäck wie beim Tetris spielen im Van verstaut war, ging es zum Hafen von Milazzo im Norden der Insel. Von dort fuhren wir mit der Schnellfähre zu den Liparischen Inseln – genauer gesagt war unser Ziel Stromboli, die nördlichste der kleinen Inseln. Kurz nach 16 Uhr kamen wir an. Während sich Ulla und Basti um die Verteilung in den Unterkünften kümmerten, schauten wir uns am Strand um. Leider war das Wetter schlecht, dicke Wolken hingen über dem Meer. Aber ein paar Katzen und die Wellen im leichten Abendrot gaben dann doch ein paar nette Fotomotive ab.
Abends gingen wir zum lecker Pizza essen – und später konnte ich das erste „Glühen“ des Vulkans von meiner Unterkunft aus festhalten!

Tag 5: Sonntag, der 7. November 2021, auf zum Vulkan

Sehr ungewöhnlich für mich: Ich war schon um halb 8 wach und bewunderte den Sonnenaufgang über dem Meer. Ich erkundete kurz das Gelände um die Unterkunft, bis wir uns am Hafen zu einem kleinen Frühstück trafen. Dann hatten wir etwas Zeit für uns. Ich machte einige Fotos am Strand, spazierte mit Ronny, einem der Teilnehmer, an der Küste entlang. Dann zog ich noch etwas alleine durch die Gassen auf der Suche nach tollen Motiven.
Gegen 14 Uhr trafen wir uns bei „Magmatrek“, wo uns Adriano erst einiges zu der bevorstehenden Wanderung erklärte, bevor es los ging in Richtung Vulkan. Zwischendrin hörten wir schon das Donnern des Vulkans. Es war eine abwechslungsreiche Wanderung, bei der es immer wieder rauf und runter ging. Bald waren wir an unserem finalen Standort auf einer Plattform, die sich in sicherer Entfernung vom Vulkan befindet und nur mit einer geführten Tour zu erreichen ist. 
Wir erlebten gerade noch einen schönen Sonnenuntergang, stellten unsere Stative auf – und versuchten, die Kameras so gut es ging gegen den Sturm zu schützen. In der nächsten Zeit kamen immer wieder „Ah“s und „Oh“s – das Erlebnis, einen Vulkan beim Ausbrechen fotografieren und beobachten zu können ist einfach grandios.
Wir konnten uns kaum losreißen, aber die Aussicht auf die nächste leckere Pizza war einfach zu verlockend. So ging es vorsichtig im Dunklen den Berg hinunter und zurück zum Dorf.

Tag 6: Montag, der 8. November 2021, die „Vulkanregentour“

Am Vormittag hatten wir einen „People-Fotoauftrag“ von Ulla bekommen und so war jeder für sich im Dorf unterwegs. Ich hatte Glück und fand eine junge, hübsche Dame, die sich nach einem kurzen Gespräch fotografieren lies. Und auch wenn ihr die Bilder gut gefielen – leider darf ich sie nicht zeigen.
Dann packten wir uns eine Brotzeit ein und es ging im „Alleingang“ zum Vulkan.
Wir machten beim „Osservatorio“ den ersten Fotostopp, dann ging es den Berg nach oben. Noch spielte das Wetter mit.
Am unteren Aussichtspunkt angekommen (weiter darf man ohne Guide nicht) zogen leider immer mehr Wolken auf und es fing zu regnen an. Der Großteil der Gruppe zog sich dann wieder auf den unteren Fotospot zurück, die Kameras wasserfest verpackt. Ein paar Fotos mit „glühenden“ Wolken gelangen mir noch, dann machte ich mich klitschnass (Regenjacke hielt dicht, Regenhose hatte ich keine…) auf den Rückweg.

Tag 7: Dienstag, der 9. November 2021, zurück zum Festland

Wegen einer Schlechtwetterwarnung ging es leider heute schon zurück nach Sizilien. Die Fähre kam sogar noch eher an als geplant, zum Glück waren wir schon alle bereit zum Einstieg. Wir blieben noch einmal länger in Ginostra, dem zweiten Hafen auf Stromboli, vor Anker liegen. Irgendwann ging es dann aber doch bei recht stürmischer See weiter. Kurz nach 15 Uhr waren wir wieder auf dem Festland, unser Weg führte uns jetzt nach Taormina in ein Hotel.
Am Abend spazierten wir noch gemütlich zum leckeren Essen in die Altstadt, hier hatte ich dann aber nur noch mein Handy zum Fotografieren dabei.

Tag 8: Mittwoch, der 10. November 2021, Taormina und weiter nach Catania

Nach dem Frühstück packten wir schon wieder unsere Koffer. Dann ging es noch einmal in die Altstadt von Taormina. Ein paar von uns schauten sich das antike Theatro an, danach ging es in den „Public Garden“. Zwischendrin erwischte uns ein ziemlicher Regenguss. Und generell hatten wir leider keine so gute Sicht wegen den dicken Wolken.
Am frühen Nachmittag ging es dann los Richtung Catania. Wir machten noch einen Abstecher zu einer Schlucht. Diese war aber wegen den starken Regenfällen der letzten Tag nur zu einem kleinen Teil begehbar, weshalb wir uns diesen Fotospot sparten – und lieber gleich zum Hotel fuhren.
Ich hatte wieder die Navigation übernommen, was in so einer großen und geschäftigen Stadt wie Catania gar nicht so einfach war. Einmal mussten wir ziemlich rangieren, dann waren wir aber gut im Hotel angekommen.
Abends gingen wir ein letztes Mal zum leckeren Essen. Später im Hotel saßen wir noch kurz zusammen, Ulla erzählte uns einiges über Vulkane. Dann zogen wir uns auf die Zimmer zurück, denn morgen ging es für den Großteil von uns nach Hause.

Tag 9: Donnerstag, der 11. November 2021, Abschied nehmen – und bei mir geht es weiter

In der Früh reisten die ersten Teilnehmer ab, es hieß Abschied nehmen. Ich blieb aber noch auf der Insel, meine Freundin Ulrike kam zum Hotel und holte mich ab.
Wir machten eine schöne Tour durch Catania, sie ist einfach die perfekte Reiseleitung!
Wir schlenderten über den Markt, tranken frisch gepressten Granatapfelsaft. Es gab lecker Fisch zu Mittag, dann saßen wir noch vor einem nette Cafe und beobachteten die Leute um uns herum.
Später fuhren wir zu ihr nach Hause nach Linguaglossa. Leider wurde aus einem gemütlichen Restaurantbesuch nichts mehr – es fing an zu schütten und so blieben wir lieber bei ihr zu Hause.

Tag 10: Freitag, der 12. November 2021, Regenschauer und der Flug nach Hause

Es regnete leider sehr heftig in der Früh, Ulrike und ich gingen in ein schönes Cafe zum Frühstücken und warteten das Ende des Starkregens ab. Dann gab es noch eine kleine Sightseeing-Tour durch Linguaglossa – und ich war begeistert von den ganzen tollen Türen! Diese fotografierte ich allerdings nur mit dem Handy, denn die Fuji hatte ich lieber in der Wohnung gelassen.
Ich packte meine Reisetasche fertig, wir mussten langsam los Richtung Flughafen – und je weiter wir Richtung Küste kamen, desto besser wurde das Wetter! Und ich musste nach Hause… 
Es gab noch einen kurzen Stopp an einer schönen Stelle an der Küste, dann fuhr mich Ulrike aber endgültig zum Flughafen. Abschied nehmen fiel schwer… 
Wie immer hatte ich mir einen Fensterplatz reserviert und hatte das Glück, den Ätna durch die Wolkendecke noch zu sehen – er spuckte noch ein bisschen Rauch zum Abschied. Das Wolkenschauspiel in der untergehenden Sonne war einfach unglaublich schön und das halte ich ausgiebig in Bildern fest.


Der Flug nach Frankfurt war ruhig, meine Tasche war recht schnell da und ich konnte mich auf den Weg Richtung Bahnhof machen. Dort musste ich leider noch einige Zeit auf den Zug warten, was im kalten Bahnhof nicht so lustig war. Zum Glück war der ICE pünktlich und so fuhr ich einige Zeit später nach München, wo mich mein Schatz mitten in der Nacht abholte.

Fazit

Ich bin verliebt in Sizilien und Vulkane! Auch wenn das Wetter leider mal wieder nicht so toll war – was ich gesehen und in Bildern festgehalten habe ist so, dass ich unbedingt wiederkommen möchte! 
Die Insel hat so viele Facetten, die Dörfer sind sehr sehenswert, das Essen lecker.
Und sogar von Frankfurt aus ist man in knapp über zwei Stunden hier!
Sizilien – ich komme auf jeden Fall wieder!

Das Video zum Ätnatag

Ich habe für euch noch ein kurzes Video von unserem Ätnabesuch erstellt. Schaut doch mal rein!

 

Noch ein kleiner Hinweis

Wenn ihr selbst mal Sizilien erleben wollt, dann kann ich euch Reisen mit Ulrike und Ulla sehr ans Herz legen!
Schaut doch mal auf den Webseiten der beiden vorbei, vielleicht ist eine Fotoreise oder ein Workshop auch für euch mal eine tolle Sache!

10 thoughts on “Sizilien-Fotoreise

  1. Aurelia Widmann

    Wunderschöne Aufnahmen und ein toller Reisebericht

  2. Heinz Schirdewahn

    Hallo Andrea, wie immer toll beschrieben und sensationell photografiert. Sehr stimmungsvolle Bilder und die schönen liebenswerten zufälligen Tageserlebnisse und ortstypischen Lebensdetails in brillanter Qualität festgehalten. Macht Lust auf Reisen.

    • Hallo Heinz!
      Lieben Dank für deine tolle Rückmeldung! Das motiviert mich wirklich sehr – und mein Ziel, die Lust aufs Reisen zu wecken, ist auch erreicht 😉

  3. Barbara

    Liebe Andrea,
    Thomas und ich sitzen jetzt schon eine ganze Zeitlang am PC und haben Deinen Bericht und vor allem Deine wundervollen Fotos mit Muße und Genuss angesehen. Bei einigen Bildern haben wir richtig diskutiert, warum wir es so toll finden – Thomas findet Deine „schrägen“ Blickwinkel besonders gelungen. Wir sind schwer begeistert und auch ein bisschen neidisch 😉
    Auf jeden Fall bin ich sicher, dass das Wetter auch dazu beigetragen hat, dass die Fotoausbeute so besonders ist. Blauer Himmel kann ja jeder…

    Viele Spaß und ebenso tolle Fotomomente bei der nächsten Reise wünschen Dir Barbara und Thomas!

    • Liebe Barbara, lieber Thomas!
      Was für ein lieber und schöner Kommentar – habe mich sehr drüber gefreut! Auch schön zu hören, dass ich zu „Diskussionen“ anregen kann. Liebe Grüße und euch noch eine wunderbare Zeit!

  4. Was für ein schöner Reisebericht und sooo herrliche Aufnahmen, trotz des November Wetters. Wenn man deinen Bericht liest, ist man förmlich mit auf der Reise dabei. Ich freue mich schon sehr auf unser nächstes Treffen Anfang April in Sizilien. Ich organisiere schönes Wetter, tolle Fotomotive und eine Ätna-Eruption 😉 Liebe Grüße, Ulrike

    • Liebe Ulrike!
      Vielen lieben Dank für deine tolle Rückmeldung! Ich freue mich auch schon sehr drauf, dass wir uns Anfang April wieder sehen auf „deiner“ tollen Insel – und wir werden sicher wunderbare Motive (mit unserem Model und ohne) finden!

  5. Bee

    Danke für die Gedankenreise und fürs Mitnehmen!

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